Agile Softwareentwicklung

Agil statt fragil –
Vier Fallstricke & Tipps für agiles Vorgehen.

Neben dem Adjektiv „grün” wollen sich moderne Unternehmen fast nichts so gerne auf die Fahne schreiben wie das Wort „agil”. Mit diesem Artikel wollen wir euch wertvolle und universelle Tipps geben, wie agile Methoden in der Softwareentwicklung angewendet werden sollten. 

Von einem Entwicklungszyklus zum nächsten treiben lassen.

Je weiter wir zeitlich von der Umsetzung einer Anforderung entfernt sind, desto unwahrscheinlicher ist es, dass wir die tatsächlichen Inhalte korrekt einschätzen.

Nicht selten werden anfänglich geplante Bestandteile vollständig überflüssig oder die Anforderungen müssen grundlegend überarbeitet werden. Agile Methoden empfehlen daher, eine detaillierte Planung nur für die kommenden 2–3 Sprints vorzunehmen. In der Realität wird diese Empfehlung oft missverstanden. Ohne klare Roadmap und Meilensteine ist kein Projektziel erreichbar. Meilensteine sollten dabei als Beschreibung eines zu angestrebten Zustandes und nicht als Liste abzuhakender Features formuliert werden.

Blind einer Methodik folgen

Nutzt keine Werkzeuge, nur weil ihr das in einer Schulung so gelernt habt! Habt ihr einen Berater beauftragt, euch bei der Methodenimplementierung zu unterstützen? Hinterfragt die Bestandteile, bei denen euch das „Wozu“ nicht einleuchtet.

Das Team in Fußketten

Befähigt euer Team, die besten Entscheidungen selbstständig treffen zu können. • Eliminiert Begrenzungen der Entscheidungsautonomie für das Team. Schafft klare Leitfäden anstelle von Abhängigkeiten außerhalb des Einflussbereichs des Teams. • Habt Vertrauen in die Fähigkeiten eurer Mitstreiter.

Das Team vor Verantwortung "schützen"

„Review- oder Qualitätssicherungsprozesse gehen bei uns immer über den Tisch vom Chef.“
Schluss damit! Wenn die gesamte Verantwortung für ein Projekt bei einer kleinen Gruppe von Personen liegt, nimmt das dem Team den Stolz auf erreichte Ziele und entzieht jedem einzelnen die Verantwortung für seine geleistete Arbeit. Habt Vertrauen in das Team!

Unsere wichtigsten Tipps.

Wir stellen dir unsere wichtigsten Tipps für die agile Entwicklung vor.

1. "Transparency first"

Methoden im Projektmanagement verfolgen unterschiedlichste Ziele. Primär soll planbar (Zeit & Geld) eine Idee zu einem Ergebnis/Produkt umgesetzt werden und dabei zu jedem Zeitpunkt auf dem Weg klar bewertet werden, ob das Ziel noch immer der festgelegten Zeit und des Budgets erreicht werden kann.

Nicht selten nimmt der Reporting-Aspekt dabei abstruse Ausmaße an. Spätestens wenn das PMO (Project Management Office) die halbe Größe des Projektteams erreicht hat, sollte jedem klar sein, dass nicht mal der öffentliche Dienst so ineffizient wirtschaftet und man seine Methodik dringend anpassen sollte.
Transparenz muss ein Nebenprodukt aller Handlungen sein, das Team unterstützen und darf nicht als aufwändiger Parallelprozess zu einem umfangreichen Nebenprojekt ausarten. Transparenz muss die Wahrheit abbilden und wird auf keinen Fall nach Bauchgefühl in Prozentangaben abgebildet.

2. Klare Qualitätsanforderungen und Review-Prozesse anstelle von Flaschenhälsen

Investiere lieber mehr Zeit in die für das Produkt relevanten Qualitätsanforderungen und deren Ausformulierung. Diese müssen so klar beschrieben sein, dass jeder im Team eine Vier-Augen-Prüfung vornehmen kann.

3. Vertrauen statt Hierarchie

Jedes Teammitglied hat seine eigene Rolle und trägt Verantwortung, doch alleine kann es nur wenig erreichen. Der beste Torschütze kann keine Spiele gewinnen, wenn die Abwehr nicht funktioniert oder der Trainer die falsche Strategie für das Spiel ausgearbeitet hat. Nur wenn das Team zusammenarbeitet und sich blind darauf verlassen kann, dass jeder im Sinne des Teams handelt, können gemeinsame Ziele erreicht werden und Fehler als Chance zur Weiterentwicklung genutzt werden.

4. Bewusst die regelmäßige Reflexion fördern

Nehmt euch mindestens alle 30 Tage 1–2 Stunden Zeit, um über eure Arbeitsprozesse und die Zusammenarbeit als Team zu reflektieren. Findet Ansätze, um euch individuell und als Team zu verbessern. Macht die Ergebnisse konkret und transparent. Für jede Maßnahme gibt es einen Maßnahmen-Verantwortlichen. Last but not least: Maximiert den Anteil nicht gestarteter Tätigkeiten! Oder andersherum: Minimiert den Work in Progress!

Und nu? 

Die Auswahl an agilen Methoden ist vielfältig (eine gute Übersicht hat Andreas Diehl in seinem Blog „DNO Digitale Neuordnung“ zusammengestellt , wobei jede Methode ihre eigenen Stärken und Schwächen hat und teilweise auf unterschiedliche Anwendungsgebiete abzielt.

Zum Blog – Digitale Neuordnung

In der Regel hängt der Erfolg eines Projektes jedoch mehr von den gelebten Werten und Normen einer Organisation ab, als von der verwendeten Methodik.

Nehmt euch das Manifest vor, lest euch die Prinzipien durch und entscheidet, welche Punkte für euch als Team wichtig sind. Wählt darauf aufbauend die passenden Werkzeuge und optimiert diese in regelmäßigen Abständen (bspw. alle 14–30 Tage).

Nutzt die Methoden, die euch auf dem Weg zu eurem Ziel nützen. Verwendet nichts, nur weil irgendein Berater das irgendwann in irgendeinem Seminar gehört oder in einem Buch gelesen hat!

Es ist wichtig, Prioritäten richtig zu setzen.

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